Das Luftgewehr: welche Arten gibt es?

Luftgewehr - Reichweite im Vergleich

Egal, ob zum sportlichen Schießen im Schützenverein oder für den Freizeitbereich: Luftgewehre sind aufgrund der geringen Betriebskosten und des vergleichsweise problemlosen Erwerbs beliebt. Doch welche Luftgewehr Arten gibt es überhaupt? Auf welche Weise werden die kleinen Kugeln und Diabolos beschleunigt? In diesem Beitrag klären wir diese Fragen.

Luftgewehre: Einzellader und Mehrlader

Zunächst kann bei Luftgewehren unterschieden werden, ob es sich um Einzellader-oder Mehrlader handelt. Den Einzelladern wird dabei dem System ein Projektil, beispielsweise Diabolo oder BB, einzeln zugeführt. Bei präzisen Luftgewehren und im Besonderen bei Matchluftgewehren wird das Geschoss direkt in einer Vertiefung am hinteren Laufende eingelegt. Ein bekanntes Einzellader-Gewehr ist das Weihrauch HW 30 M/II.

Bei Mehrlader-Systemen wird die Munition aus einem Magazin zugeführt. Durch eine Wiederholung der Zuführung, dem repetieren, können einzelne Schüsse so schneller abgegeben werden als bei Einzelladern. Das verschießende Geschoss wird dabei vorwiegend mit Ladestiften aus einem Stangen-, Trommel- oder Schüttmagazin in das System befördert. In der Regel erreichen Mehrlader eine geringere Präzision als die Einzellader. Bei Trommelmagazinen werden meist Diabolos und Spitzgeschosse verwendet, bei Stangen- und Schüttmagazinen kommen meist nur Rundkugeln in Frage. Ein bekanntes Modell eines Mehrlader-Luftgewehrs ist das Diana 300 R.

Neben der Unterscheidung der Lademethode wird auch zwischen dem Prinzip der Druckverdichtung unterschieden. Hier wird zwischen folgenden Arten von Luftgewehren unterschieden.

Luftgewehre - diese Arten gibt es

Federspeichersysteme

Eine stark gespannte Feder drückt beim Auslösen einen Kolben nach vorn, der die Luft im Lauf komprimiert und das Geschoss beschleunigt. Der Kolben kann dabei die Luft auf bis zu 150 bar komprimieren. Statt einer Feder kann der Kolben auch durch ein zusammengedrücktes Luftpolster angetrieben werden – ein sogenanntes Gas-Ram-System.

Bei vielen Freizeitwaffen und Luftgewehren mit Federdruck fungiert der Lauf als Spannhebel für die Feder. Diese Systeme nennt man Kipp- und Knicklauf. Der Spannhebel kann aber auch parallel unterhalb des Laufes, wie bei dem Luftgewehr Weihrauch HW 77, liegen. Auch seitliche Spannweisen oder Kurbelmechanismen werden bei den Federspeichersystemen genutzt oder wurden angewendet.

Vorteile der Federspeichersysteme sind die einfache und robuste Konstruktion, durch die nur Kosten für zusätzliche Munition entstehen. Die Feder sorgt allerdings für einen kräftigen Prellschlag durch das Loslösen des Kompressionskolbens, was sich negativ auf die Zielgenauigkeit auswirken kann.

CO2-Systeme und Gasdruckspeicher

Bei CO2-Luftdruckgewehren wird Kohlenstoffdioxid aus einer Kartusche in einen Druckbehälter abgegeben. Der Inhalt des Druckbehälters wird dann genutzt, um die kleinen Kugeln oder Diabolos aus dem Lauf zu befördern. Nach dem Abschuss strömt mehr CO2 in den Druckbehälter nach, wodurch eine weitere Schussabgabe möglich wird. Durch Verdunsten von CO2 in der Kartusche bis zum Gleichgewichtsdruck, wird eine gleichbleibende Schussenergie ermöglicht, was für eine hohe Präzision nötig ist. Die Kartusche wird allerdings von der Umgebungstemperatur beeinflusst. Das Heckler & Koch G3 kann hier als Beispiel dienen.

Neben CO2-Kartuschen kann auch ein anderes komprimiertes Gas aus einem an der Waffe befestigten Druckbehälter genutzt werden. Durch ein geringes Gewicht des Schlagstücks, welches das Ventil öffnet, entstehen kaum Erschütterungen, weswegen diese Arten sehr beliebt im Sportschießen wegen ihrer Trefferleistung sind. Durch die einfache Handhabung mit Kartuschen werden diese Luftgewehre auch in der Freizeit genutzt.

Druckluftsysteme

Bei den Luftgewehren gibt es neben Gasdruckspeicher und Federspeicher auch Druckluftsysteme. Die nötige Verdichtung geschieht bei Pumpsystemen mit einer eingebauten Handpumpe und bei Pressluftsystemen mit von außen eingefüllter Druckluft.

Pumpsysteme

Der Drucktank des Luftgewehrs wird nicht durch eine Gaskartusche, sondern durch manuelle Pumpenhübe gefüllt, wodurch anschließend einer oder mehrere Schüsse abgefeuert werden können. Ein Beispiel eines solchen Luftdruckgewehrs ist das GSG-M11.

Bei Kompressionssystemen genügt bereits eine einzige Bewegung des Pumpenhebels, um genügend Druckluft für einen Schuss zu erzeugen. Das Prinzip fand bereits bei historischen Windbüchsen Anwendung. Für die Freizeit- und die Jagd sind die Pumpsysteme geschätzt, da der Druckaufbau einfach geschieht – dafür muss allerdings auch von Hand gepumpt werden.

Pressluftsysteme

Luftgewehr - das sollten Sie über Luftgewehre wissen

Von einer äußeren Druckluftflasche wird der Druckluftspeicher des Luftgewehrs gefüllt. Aus dem Speicher wird die Luft für einen Schuss nochmals in einen kleineren Behälter befördert. Ein Druckminderer sorgt dabei für gleichbleibende Druckverhältnisse und eine konstante Schussenergie. Die Luft ist in der Druckluftflasche hochverdichtet und steht dabei unter 200 bis 300 bar Druck.

Daher dominieren die Pressluftsysteme bei Wettkämpfen. Die hohe Präzision und der einfache Ladevorgang machen ein Pressluftgewehr zu einem optimalen Sportgerät beim Wettkampf. Als Freizeitbereich sind diese Systeme weniger interessant, dass sie eine separate Druckluftflasche benötigen und die Handhabung vergleichsweise aufwendig ist.

Luftgewehr Arten – so werden Sie unterschieden

Die Art eines Luftgewehrs wird also anhand der Technik der Kompressionsmethode und der Lademethode unterschieden. Die Munition kann dabei einzeln in das Luftgewehr eingelegt werden oder aus einem Magazin stammen. Die verschiedenen Methoden und Bauweisen haben jeweils ihre Vor- und Nachteile und eignen sich daher für verschiedenen Anwendungsgebiete, wie etwa die Freizeit oder den Wettkampf. Über die Funktionsweise von Softairwaffen liest du hier mehr. Diese haben teils ähnliche Funktionsprinzipien wie Federdruck und Gasdruck, können aber auch elektrisch mit Akkus betrieben werden. Probiere am besten in der Softair Halle oder am Schießstand aus, welche der Softair oder Luftgewehr Arten dir am besten zusagt.