Softair erfreut sich einer großen Begeisterung in Sport und Spiel. Die unterschiedlichen Modelle werden gerne bei taktischen Geländespielen oder bei sportiven Indoor-Schlachten in Airsoft-Hallen genutzt. Softairwaffen kommen aber nicht nur in der Freizeit zum Zuge, sondern auch beim Sportschießen. Das bedeutende Interesse an Softair ruft allerdings Gesetze auf den Plan, die den Umgang mit Softair und anderen Schusswaffen in Deutschland durch das Waffenrecht (Waffg) regeln. Dies ist vergleichbar streng, was bei Schützen und Spielern oft zu Unsicherheiten führt und Fragen bezüglich Altersbeschränkungen, Waffenscheinen oder gesetzlichen Aspekten aufwirft. Erfahre in unserem Beitrag, was du bezüglich Softair und Gesetz wissen musst.
Was ist eine Softair oder Airsoftwaffe?
Softairs sind Typen von Schusswaffen, die über ein Druckluftsystem funktionieren und keine Patronen verschießen. Als Munition dienen Rundkugeln aus unterschiedlichen Materialien, meistens Kunststoff – die sogenannten BBs (für baby bullet oder ball bearing). Oft werden täuschend echte Repliken von echten Schusswaffen verwendet, wodurch Softairs zu den Anscheinswaffen zählen. Was das ist, erklären wir dir weiter unten. Angetrieben werden Softairwaffen durch Gas, Co2, eine gespannte Feder oder einen elektrischen Motor. Die dadurch generierte Geschossenergie ist mit unter 0,5 Joule niedrig, wodurch das Gesetz – bei Verwendung einer Schutzausrüstung – keine Gefahr für schwere Verletzungen sieht. Der Verwendung von Softairwaffen steht für taktische Spiele so nichts im Wege. Grundlage für rechtliche Vorgaben ist die in Joule gemessene Leistung.
Ist eine Softair nach dem Gesetz Waffe oder Spielzeug?
Softairs gibt es in verschiedenen Modellen und Varianten: Von Pistolen und Revolvern über Sturmgewehre und Maschinenpistolen ist alles dabei. Je nach Funktion oder Typ existieren unterschiedliche rechtliche Vorgaben, was Erwerb und Besitz, den Transport und das Führen der Waffen betrifft. Das Waffengesetz stuft einige Ausführungen als Spielzeug ein, während leistungsstarke Varianten zu erlaubnispflichtigen Waffen zählen. Wo du diese Softairwaffen einsetzen darfst, erfährst du in unserem Blogbeitrag „Wo darf man mit einer Softairwaffe schießen?“
Leistung von Softairwaffen: Gesetzliche Regelungen
Wird die Softair durch Federdruck, Gas oder Druckluft ausgelöst und liegt der aufgewendete Druck unter 0,5 Joule, gilt sie vor dem Gesetz nicht als Waffe, sondern wird als „Spielzeug“ kategorisiert. Verwendet werden darf sie für Sport und Spiel nur auf einem privaten, abgezäunten Gelände, die Spieler müssen Schutzausrüstung tragen und agieren nach Spielregeln. Durch die geringe Geschossenergie von unter 0,5 Joule fallen Softairwaffen so nicht unter das Waffengesetz (Waffg). Eine Altersbeschränkung für diese Kategorie ist nicht vorgesehen, verkauft werden sie erst ab dem 14. Lebensjahr. Weitere Informationen zu Altersbeschränkungen findest du in unserem Beitrag „Altersvorschriften für Softair – das solltest du wissen“.
Aber: Es gibt Softairs, die mit gebräuchlichen Werkzeugen so umgebaut werden können, dass sich der Jouelwert auf über 0.5 erhöht – diese Geräte fallen dann unter das Waffengesetz!
Darüber hinaus gibt es Softair-Geräte mit einem Joulewert von 0,5 bis 7,5 Joule. Diese Waffen sind frei erhältlich, dürfen allerdings erst ab 18 Jahren erworben werden. Ohne Waffenschein dürfen diese Softairs nicht öffentlich geführt werden. Das heißt, sie dürfen beim Transport weder zugriffs- noch schussbereit sein. Das gilt auch für das Zubehör.
Wichtig: Die Waffe muss mit dem Prüfzeichen „F“ in einem Fünfeck versehen sein. Darüber hinaus dürfen in dieser Leistungsklasse keine vollautomatischen Schusswaffen erworben, besessen oder geführt werden – dies ist in Deutschland verboten. Legal sind vollautomatische Softairs oder Airsoftwaffen nur mit einer Geschossenergie von unter 0.5 Joule.
Geräte mit einer Geschossenergie von über 7,5 Joule sind erlaubnispflichtig und fallen unter das Waffengesetz. Das heißt, du darfst sie nur erwerben und besitzen, wenn du über eine gültige Waffenbesitzkarte verfügst. Auch hier liegt die Altersvorschrift bei 18 Jahren.
Was sagt das Gesetz: Softairs und Anscheinswaffen
Rein optisch gleichen Softairs echten Waffen, ein Laie kann hier auf den ersten Blick kaum einen Unterschied feststellen. Die Optik der Softair kann den Anschein erwecken, eine echte Schusswaffe zu sein, was waffenrechtlich relevant ist. Ziel der Hersteller ist es, die Softairwaffen nah am Original herzustellen, so sehen sie dem echten Vorbild oft täuschend ähnlich. In diesem Fall kommen die Bestimmungen in Bezug auf Anscheinswaffen zum Tragen. Konkret bedeutet das: Gegenstände, die sich von echten Waffen kaum unterscheiden lassen, dürfen in der Öffentlichkeit nicht mitgeführt werden. Ein Verstoß gegen diese Regelung wird als Ordnungswidrigkeit geahndet und wird mit einem Bußgeld belegt. Das bedeutet für dich, dass du deine Softair nur in einem verschlossenen Behältnis transportieren darfst.
Hinweis: Unser Beitrag ist keine juristische Beratung und ersetzt diese auch nicht! Wir beziehen uns hier nur auf deutsches Recht, in angrenzenden deutschsprachigen Ländern wie Österreich und der Schweiz sieht die Rechtslage anders aus. Wir können dir lediglich Leitlinien, Hinweise und Tipps zum Thema Softair und Gesetze geben, an denen du dich orientieren kannst. Wir bieten dir grundlegende Infos zur rechtlichen Situation, um nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen – denn das möchte niemand. Schließlich kostet das nur Geld und kann dir darüber hinaus auch den Spaß am Softair-Sport nehmen. Wenn du dich tiefgehender mit dem Waffengesetz beschäftigen möchtest, findest du hier den Link zum Waffg vom Bundesamt für Justiz.