Den größten Fun bringen Softair-Waffen im Freien. Doch genau da liegt der Hase im Pfeffer: Draußen ist die Wahrscheinlichkeit auch ungleich größer, dass es zu Verschmutzungen des Sportgeräts kommt, die dessen Funktionsfähigkeit beeinträchtigen können. Deshalb ist es wichtig, eine schmutzig gewordene Softair zu reinigen. Aber auch wenn dies nicht der Fall ist, solltest du deiner Softair von Zeit zu Zeit ein gewisses Grundmaß an Pflege zukommen lassen. So erhältst du ihren guten Zustand und stellst eine lange Lebensdauer sicher.
Wie aufwendig ist es, eine Softair-Waffe zu reinigen?
Insgesamt betrachtet, ist es nicht besonders aufwendig, eine Softair zu reinigen. Sie lässt sich leicht auseinandernehmen und wieder zusammensetzen. Mit nur wenigen Handgriffen ist sie schnell gereinigt und wieder einsatzbereit. Die Softair für die Reinigung zu zerlegen, ist nur dann erforderlich, wenn sie sehr stark verschmutzt worden ist, etwa mit Schlamm.
In diesem Fall beachtest du am besten die Einsparungen, die sich häufig im Gehäuse befinden – hier müssen später die einzelnen Bauteile wieder anliegen. Entspanne die Feder vor dem Zerlegen, um Beschädigungen zu vermeiden. Ist deine Softair recht kompliziert zu zerlegen, mach einfach im geöffneten Zustand ein Foto. So hast du bei Bedarf einen „Spicker“, um den korrekten Zusammenbau sicherzustellen. Sei dabei immer vorsichtig, um keine zarten Bauteile zu beschädigen. Die Feder solltest du separat verwahren und darauf achten, dass diese trocken bleibt.
Reinigungsstab, Patches & Co.: die wichtigsten Hilfsmittel
Das Innenleben deiner Softair ist im Gegensatz zur normalen Waffenpflege bei Gewehren und Pistolen sehr empfindlich. Es ist deshalb wichtig, die richtigen Hilfsmittel zu verwenden. Diese Werkzeuge gehören zu deiner Basisausstattung:
Patches für die Laufreinigung
Bei Patches handelt es sich um kleine Reinigungstücher für den einmaligen Gebrauch, die du passend zum Kaliber deiner Waffe kaufen solltest. Diese führst du mit einem Softair-Reinigungsstab aus Kunststoff in den Lauf ein. Wichtig: Auch wenn diese Teil vieler Softair-Reinigungssets sind, verwende keine Patchhalter aus Metall.
Wollwischer
Mit schmalen Wollwischern kannst du auch schwer erreichbare Stellen reinigen und trocknen. Achte hier ebenfalls darauf, dass der Putzstock aus Kunststoff besteht bzw. damit ummantelt ist. Du kannst Wollwischer einfach ausspülen, um Verschmutzungen zu entfernen.
Bürsten
Diese Bürstenarten kommen in Frage, wenn du deine Softair reinigen möchtest:
- Borstenbürsten: Wähle eine weiche Borstenbürste, um schwer erreichbare Stellen von hartnäckigen Verschmutzungen zu befreien.
- Nylonbürsten: Nylonbürsten sind zum einen weniger weich als Borstenbürsten, zum anderen nehmen sie keine Flüssigkeiten auf – und sind deshalb nicht die beste Wahl.
- Drahtbürsten: Sie eignen sich nur für scharfe Gewehre und Pistolen.
Softair-Reinigungsstab
Verwende ausschließlich einen Softair-Reinigungsstab, der mit Kunststoff ummantelt ist. So vermeidest du Beschädigungen am Lauf, die mit einem Reinigungsstab aus Metall nahezu vorprogrammiert sind. Je nachdem, ob du eine Kurz- oder Langwaffe verwendest, kannst du auf unterschiedliche Produkte zurückgreifen.
Tuch
Verwende ein weiches Mikrofasertuch oder ein Optik-Pflegetuch, um Oberflächen schonend zu reinigen.
Softair-Waffe reinigen: Diese Reinigungsmittel sind empfehlenswert
Um deine Waffe zu reinigen, brauchst du einige Reinigungs- und Pflegemittel. Beachte aber, dass sich für eine Softair nicht alle Mittel eignen, die für die Waffenpflege gedacht sind. Scharfe Waffen sind deutlich robuster. Was für eine Waffe aus Metall die beste Wahl ist, kann deine Luftpistole im schlimmsten Fall beschädigen. Verzichte unbedingt auf scharfe Reinigungsmittel, bei denen du die Verträglichkeit mit den Materialien deiner Waffe nicht kennst. Folgende Reinigungs- und Pflegemittel sind für die Softair-Reinigung geeignet:
Silikonöl: Pflegemittel ohne Reinigungswirkung
Öle auf der Basis von Silikon sind für Bestandteile der Waffe aus Kunststoff und Gummi hervorragende Pflege- und Schmiermittel. Nach dem Einreiben mit dem Öl sehen sie aus wie neu, sind vor Vereisung geschützt und werden nicht mehr spröde. Dies ist besonders wichtig, wenn du eine CO2-Softair verwendest, weil das Gas während der Nutzung Kälte erzeugt. Silikonöl hat allerdings zwei Nachteile:
- Es hat keine Reinigungswirkung.
- Es kann das Aussehen von Oberflächen verändern, etwa den Schwarzton der behandelten Dichtung oder den Glanz.
Ballistol: Allzweckwaffe gegen Schmutz
Ballistol-Universalöl verfügt über hervorragende Pflegeeigenschaften und bringt zugleich einen hohen Wert für die Reinigung mit sich. Entgegen einiger hartnäckiger Gerüchte greift Ballistol weder Kunststoffe noch Gummi an und ist deshalb ein sehr gutes Reinigungs- und Pflegemittel.
Kunststoffreiniger
Ein Kunststoffreiniger wie der Walther PRO Gun Care ist zwar ein wichtiger Bestandteil deiner Pflegeroutine. Allerdings solltest du vor der Verwendung immer an einer unauffälligen Stelle testen, ob sich Veränderungen an der Oberfläche ergeben können. Leider gibt es nicht den einen Kunststoffreiniger, der sich generell für jede Softair-Waffe eignet, weil zu viele unterschiedliche Kunststoffe verwendet werden.
Teflonspray: Trockenschmierung ohne flüssige Öle
Bei flüssigen Ölen besteht die Herausforderung, die Bauteile anschließend wieder trocken zu bekommen (bis auf einen dünnen Pflegefilm). Deshalb greifen viele Besitzer von Gewehren zu Teflonspray (auch: PTFE-Spray), zum Beispiel Ballistol-Teflonspray. Dieses gilt als Trockenschmierung, mit der du die Gleitreibung vermindern kannst. Oder du bearbeitest deine Magazine damit, sodass du schneller wechseln kannst.
Der Vorteil von Teflonspray liegt darin, dass sich das Trägermaterial vollständig verflüchtigt. Zurück bleibt lediglich das Trockenschmiermittel. Dennoch solltest du nicht zu viel Teflonspray verwenden.
Wartungskapseln: Softair reinigen leicht gemacht
Bei Wartungskapseln handelt es sich um CO2-Kapseln, in denen zusätzlich ein Pflegemittel enthalten ist. Beim Schuss tritt dieses aus und wird mithilfe der Treibgase in der Waffe verteilt. So kannst du besonders einfach deine Softair reinigen.
Druckluftspray: Teil der Basisausstattung
Mit Druckluftspray kannst du Verschmutzungen aus dem Lauf und anderen Bauteilen mit Druckluft entfernen. Dies ist ein wichtiger Teil deines Softair-Reinigungssets.
Softair-Waffe reinigen: So gehst du vor
Wie du deine Softair reinigen solltest, hängt vor allem von der Art der Airsoft ab (z. B. Gas, CO2 oder Federdruck). Je nach Waffe sind diese Schritte erforderlich:
Pflege der Softair: Lauf reinigen
Den Lauf deiner Softair zu reinigen, ist eine sensible Aufgabe. Verwende Patches oder Wollwischer, um Verschmutzungen zu entfernen. Schiebe sie mit einem Halter vorsichtig in den Lauf. Drehe sie – am Ende angekommen – um die eigene Achse und ziehe sie wieder heraus. Ist das verwendete Hilfsmittel sehr schmutzig, solltest du den Vorgang wiederholen.
Möchtest du für stärkere Verschmutzungen ein Reinigungs- oder Pflegemittel verwenden, gib es sparsam auf das Patch oder den Wollwischer und wiederhole den Schritt. Anschließend musst du den Lauf allerdings noch trocknen. Reichen diese Schritte noch nicht, um gröbere Verschmutzungen zu entfernen, kannst du eine Reinigungsbürste als Laufreiniger in den Lauf einführen.
Hop-up-System pflegen
Reinige den Hop-up-Gummi regelmäßig. Dazu solltest du wissen:
- Verwende Kunststoffreiniger für die Entfernung von Schmutz. Bei leichten Verschmutzungen kannst du dich auf Druckluft beschränken.
- Pflege den Gummi mit Silikon oder Ballistol (Pflegeprodukte auf Paraffinölbasis).
- Nutze Öle nur sparsam. Trage sie am besten vorsichtig mit einem Patch auf. Zu viel Öl führt dazu, dass das Hop-up-System nicht korrekt funktioniert.
- Hast du bereits für die Reinigung des Laufs mit Ölen gearbeitet, brauchst du den Hop-up-Gummi nicht mehr gesondert pflegen – er kommt mit ausreichend Schmiermittel in Berührung.
- Ist deine Softair mit einem nicht festen Hop-up-System ausgestattet, solltest du es vor der Reinigung abschalten.
Magazin reinigen
Das Magazin deiner Airsoft musst du nur reinigen, wenn es sich nicht um ein geschlossenes Modell handelt. Dafür haben wir diese Tipps für dich:
- Entferne losen Schmutz mit Druckluftspray.
- Verwende möglichst nicht fusselnde Materialien wie Patches oder Mikrofasertücher – Küchenpapier und Wattestäbchen fusseln.
- Entnimm CO2-Patronen stets aus der Waffe.
- Handelt es sich um eine Gas-Softair, belasse immer etwas Gas mit Pflegeanteil im Tank.
- Lagere Magazine nicht gefüllt, um Schäden an Ventilen, Dichtungen oder Federn zu vermeiden.
Softair reinigen: Dichtungen und Ventile pflegen
Verfügt deine Softair über Dichtungen und Ventile, solltest du diese von Zeit zu Zeit pflegen. So gehst du vor:
- Softair mit CO2-Kapseln: Setze nach rund 20 verwendeten Kapseln eine Wartungskapsel in die Softair-Waffe ein. Etwa alle fünf Kapseln gibst du zusätzlich einen kleinen Tropfen Silikonöl auf die CO2-Kapsel, ehe du sie einlegst. Dadurch werden die Dichtungen und Ventile geschmiert.
- Softair mit Gas (mit Silikon): Das Gas selbst enthält bereits ein Pflegemittel. Zusätzlich kannst du ab und an ein wenig Ballistol-Universalöl auf Ventile und Dichtungen geben.
Übrigens ist es nicht korrekt, pauschal von herkömmlichem Waffenöl für Softair-Waffen abzuraten. Vielmehr musst du darauf achten, auf welchen Ölen es basiert. Handelt es sich um ein Silikon-Waffenöl, kommt es nicht zu Schäden an Dichtungen. Beinhaltet ein Pflegeprodukt hingegen Mineralöle, solltest du dich stets genauer informieren.
Fazit
Deine Softair zu reinigen, ist im Alltag nicht besonders aufwendig. Gewöhne dir einige grundlegende Handgriffe an und schon ist deine Waffe jederzeit einsatzbereit. Im Fokus stehen dabei die Reinigung des Laufs und des Hop-up-Systems – aber auch das Magazin, die Ventile und Dichtungen solltest du nicht aus den Augen verlieren.